Instant Network_Erdbebenhilfe

Vodafone-Ingenieur half im Erdbebengebiet

Erst wenn man ankommt, versteht man das Ausmaß der Katastrophe

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  • Erdbeben zerstörte Mobilfunk-Stationen & Festnetz-Leitungen
  • Vodafone stellte Mitarbeitende frei, damit sie vor Ort helfen können
  • Technik-Experten und -Expertinnen brachten Notfall-Netze in die Krisengebiete
  • Mamoon Rassa aus Willich berichtet von seinen Erfahrungen: "Wenn ich nochmal jung wäre, würde ich mich zur Rettungskraft ausbilden lassen"

Apokalyptische Szenen spielen sich momentan in der Türkei und in Syrien ab. Städte liegen in Trümmern. Das Leben steht still – an den normalen Alltag ist nicht zu denken – auch sieben Wochen nach den verheerenden Erdbeben. Viele Überlebende haben alles verloren: Wohnung, Arbeit, Familie und Freunde. Über 40.000 Menschen sind allein in der Türkei dem Erdbeben zum Opfer gefallen. Viele Überlebende sind seitdem obdachlos. Verschiedene Hilfstrupps sind seit Wochen vor Ort, um zu helfen. Auch Technik-Experten und -Expertinnen von Vodafone. Sie spannten Notfall-Netze auf, um die Rettungskräfte bei der Arbeit zu unterstützen. Sie bauten die Mobilfunk-Masten wieder auf, die die Erdbeben zerstörten. Und sie aktivierten freizugängliche WLAN-Hotspots – damit die Menschen in den Krisengebieten Kontakt zu ihren Familien und Freunden aufnehmen konnten. Einer der Helfenden: Mamoon Rassa, 56 Jahre alt aus Willich. Nach seiner Rückkehr in die Heimat berichtet der Vodafone-Ingenieur von dem, was er erlebte. Von Elend und Verzweiflung – aber auch von Hoffnung.

Instant Network_Erdbebenhilfe
Freiwillige Techniker der Vodafone Foundation bauen Notfall-Netze, sogenannte Instant Networks, in Krisengebieten auf. © Vodafone

Alles begann mit einer E-Mail: Am 6. Februar erhielt Mamoon Rassa einen Aufruf, dass freiwillige Helfer und Helferinnen in der Türkei gebraucht werden. Um zu helfen. Dort, wo das Erdbeben Häuser, Straßen und die digitale Infrastruktur zerstörte. Um die Netze wieder aufzubauen. Mamoon musste nicht lange überlegen. Für ihn stand fest: Er will ins Krisengebiet, um die Menschen und Rettungskräfte vor Ort zu unterstützen. Kaum war Mamoons Entscheidung gefallen, ging alles ganz schnell: Equipment organisieren, die Reiseroute ins Einsatzgebiet planen und die Situation mit Familie und auf der Arbeit abklären.

Technik-Experten helfen in Krisengebieten auf der ganzen Welt

Schlüsselbänder mit dem Vodafone Logo. © Vodafone
Vodafone Foundation

Mamoon hat hierbei schon Erfahrung – er ist krisenerprobt. Seit 2016 ist er Teil eines Hilfsprogramms der Vodafone-Stiftung. Dabei unterstützen Vodafone-Mitarbeitende ehrenamtlich in Katastrophengebieten andere Helfer und Helferinnen und vor allem die betroffenen Menschen. Im Krisenfall stellt Vodafone die Helfenden kurzfristig frei – ohne gehaltliche Einschränkungen. Zudem gewährt der Telekommunikationskonzern zusätzlich zwei Tage bezahlten Sonderurlaub.

Einsätze in Afrika und im Ahrtal

Mamoon war schon bei Einsätzen in Afrika, auf den Kanaren sowie in Polen dabei und half bei der Flutkatastrophe im Ahrtal, das Vodafone Instant Network aufzubauen. „Mit jeder Katastrophe gehen dramatische Bilder einher – und verheerende Schicksale. Man erlebt Dinge, die man nicht erleben will. Da braucht es ein dickes Fell“, erklärt Mamoon. Trotz der starken Belastung und der Gefahren, denen sich Mamoon bei jedem Einsatz aussetzt, erzählt er: „Wenn ich nochmal jung wäre, würde ich mich zur Rettungskraft ausbilden lassen. Es gibt keine Momente, die einen glücklicher machen als solche, in denen man Menschen in Krisengebieten helfen kann.“

Mamoon Rassa, Vodafone Foundation
Mamoon Rassa ist als Freiwilliger ins Erdbebengebiet der Türkei gereist um zu helfen. Er baut dort Notfall-Netze, sogenannte Instant Networks, im Krisengebiet auf. © Vodafone

25 Stunden Anreise & Bilder, die man so schnell nicht vergisst

Der Hilfseinsatz im Erdbebengebiet in der Türkei war in vielerlei Hinsicht noch schwieriger und bedrückender, wie Mamoon berichtet. Das begann schon bei der Anreise. Denn die war so einfach nicht möglich. In einigen Teilen des Landes wurde der Flugverkehr komplett eingestellt. Es brauchte also Umwege, um in die Krisengebiete zu gelangen. Mit einem Kollegen ist Mamoon schließlich gegen 16 Uhr von Düsseldorf aus nach Istanbul und dann weiter nach Adana geflogen. Von dort aus ging es mit dem Auto zu dem Einsatzort Adiyaman, eine Stadt im Südosten der Türkei. Abends um 17 Uhr, 25 Stunden nach Aufbruch, waren Mamoon und sein Kollege endlich am Ziel. Am Ort, an dem nichts mehr so war, wie noch wenige Tage zuvor. Wo in den vergangenen Stunden tausende Menschen ihr Leben und noch viel mehr ihr zuhause verloren hatten. „Wenn man ankommt, sieht man das ganze Elend“, erzählt Mamoon über seine ersten Einblicke. „70 Prozent der Gebäude waren unbewohnbar und die Überlebenden hatte provisorische Zelte aufgeschlagen. Überall hofften Menschen, dass ihre Freunde und Familien lebend aus den Trümmern geborgen werden. Das sind Bilder, die vergisst man nicht so schnell.“

Und dennoch: Für Mamoon und seine Kollegen und Kolleginnen begann genau jetzt die Arbeit. Insgesamt acht Vodafone Technik-Experten und -Expertinnen aus Deutschland, Portugal, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und Ungarn kamen im Krisengebiet zusammen und verschafften sich gemeinsam mit Kollegen und Kolleginnen von vor Ort zunächst einen ersten Überblick über die Geschehnisse.

Inmitten von Trümmern

„Es bestand keine akute Gefahr mehr. Das Gebiet wurde vor dem Einsatz freigegeben. Und dennoch konnte es jederzeit passieren, dass beschädigte Häuser einstürzen. Diesem Risiko muss man sich zu jeder Zeit bewusst sein“, erklärt Mamoon.

Bevor das Vodafone Technik-Team in Adiyaman ankam, hatten Rettungstrupps stark Verletzte und Tote bereits aus den Trümmern befreit. Vodafone-Kollegen und -Kolleginnen aus der Türkei hatten in den ersten Stunden bereits enorme Vorarbeit geleistet und das Mobilfunk-Netz an vielen Stellen wieder in Stand gesetzt. Aufgrund des Erdbebens wurden die betroffenen Regionen zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten. Es gab keinen Strom und die Basisstationen für Mobilfunk wurden vielerorts zerstört. Die Kommunikation von innen nach außen sowie andersherum war unmöglich.

Instant Network_Erdbebenhilfe
Freiwillige Techniker der Vodafone Foundation bauen Notfall-Netze, sogenannte Instant Networks, in Krisengebieten auf. © Vodafone

Die Hauptaufgabe des Freiwilligen-Teams war es nun kostenloses WLAN zur Verfügung zu stellen mit sogenannten 'Instant Networks'. Das sind Notfall-Netze aus dem Rucksack. Sie sind so klein, dass sie sich problemlos mit Koffern und Rucksäcken transportieren lassen. Innerhalb von wenigen Sekunden können sie aktiviert werden – und versorgen einen Umkreis von 100 Metern auf Knopfdruck mit WLAN. Das ist vor allem für die anderen Einsatzkräfte wichtig, um deren Arbeit jederzeit koordinieren und auf aktuelle Geschehnisse reagieren zu können. Außerdem im Gepäck: mobile Ladestationen für Handys, mehrere Satelliten-Antennen, die die Verbindung zum Vodafone-Netz aufbauen, Satelliten-Telefone und Walkie-Talkies, sowie Erste-Hilfe-Ausrüstung.

Gerade angekommen, begann das Team auch schon direkt damit, die Instant Networks und Instant Charger an zentralen Punkten wie Essensausgaben aufzubauen. Auch die Helferteams, die auf dem unversehrtem Universitätsgelände der Stadt untergebracht waren, bekamen so die Möglichkeit mit Familien und Freunden in der Heimat in Kontakt zu treten. Den Liebsten zu sagen, dass bei ihnen alles in Ordnung ist.

Wie im Katastrophenfilm

Mamoon Rassa, Vodafone Foundation
Mamoon Rassa ist als Freiwilliger ins Erdbebengebiet der Türkei gereist um zu helfen. Er baut dort Notfall-Netze, sogenannte Instant Networks, im Krisengebiet auf. © Vodafone

„Am Anfang fühlt es sich an wie im Film, aber du realisierst schnell, was da gerade wirklich passiert ist. Vor allem wenn man mit den Betroffenen vor Ort spricht. Der Bezug zu der Situation ist ein ganz anderer als der, den man zuhause vor dem Fernseher bekommt“, berichtet Mamoon. Er habe am Anfang viele Bilder und Erlebnisse verarbeiten müssen, sich dann aber schnell nur noch auf seine Arbeit konzentriert: „Die Eindrücke vor Ort zeigen schonungslos, warum du gerade da bist: um den Menschen zu helfen. Da muss man funktionieren. Aber es beruhigt mich auch, die Menschen in der Not unterstützen zu können.“ Trotzdem gibt es zwischendurch Situationen, die einem sehr nahe gehen. Mamoon und die anderen Teammitglieder haben gelernt, mit solchen Situationen umzugehen. Bevor Mamoon Teil des ehrenamtlichen Hilfsprogramms der Vodafone Foundation werden konnte, hat er ein sogenanntes HEAT-Training (Hostile-Environment-Awareness-Training) absolviert. Dabei werden die Teilnehmer auf verschiedene Krisensituationen vorbereitet.

Vernetzen schafft Hoffnung

Neben Leid und Verzweiflung gibt es vor Ort aber auch große Dankbarkeit und Hoffnung in der Bevölkerung. Mamoon berichtet, dass sich viele Menschen und Helfende immer wieder bei dem Team bedankt haben. „Ich erinnere mich an einen Kommentar, der mich sehr glücklich gemacht hat. Mir wurde gesagt, dass unser Team positive Energie ausstrahlt, vor allem für die Menschen, die vor Ort alles verloren haben.“ Mamoon erzählt weiter: „Der Wiederaufbau des Mobilfunk-Netzes und der Zugang zu freiem WLAN bringen Normalität in die Krise. Die Überlebenden können mit Familie und Freunden in Kontakt bleiben. Das klingt selbstverständlich. Aber wenn man vor Ort ist merkt man schnell, dass es das nicht ist. Es ist etwas Besonderes. Denn es schafft Sicherheit und Hoffnung in einer Situation, in der für tausende Menschen nichts mehr so ist, wie es einmal war.“

Aufbau von Instant Networks: Erfolgreicher Einsatz

Nach drei Tagen – viel früher als erwartet – war das Technik-Team rund um Mamoon mit der Arbeit in Adiyaman fertig. Die lange und aufwendige Anreise bis ins Einsatzgebiet, die Arbeit vor Ort, der kurze Schlaf und die wenigen Pausen hatten das Team stark gefordert. Glücklicherweise wurde niemand der Mitglieder ernsthaft verletzt und so kamen alle mehr oder weniger unversehrt nach Hause.

Freiwillige Techniker der Vodafone Foundation bauen Notfall-Netze, sogenannte Instant Networks, in Krisengebieten auf.

Nach drei Tagen

viel früher als erwartet – war das Technik-Team rund um Mamoon mit der Arbeit im Erdbebengebiet fertig.

Newsbite

Wieder zurück in Deutschland konnte Mamoon erst einmal alles in Ruhe auf sich wirken lassen: „Der Einsatz in der Türkei war belastend – das Elend vor Ort, trauernde Menschen, die Familie, Freunde und ihr Zuhause verloren haben – und auch gleichzeitig sehr positiv: Die Überlebenden sind ungemein dankbar für die Arbeit aller Helfer und es ist unglaublich schön zu sehen, wie viel Hoffnung wir den Menschen in einer so kurzen Zeit geben konnte, indem wir ihnen das Vernetzen mit Freunden und Familie ermöglicht haben.“

Erdbebenhilfe: Zusammen für die Türkei und Syrien.

#Erdbebenhilfe

So half Vodafone den Betroffenen

Vodafone Deutschland

Vodafone ist einer der führenden Kommunikationskonzerne Deutschlands. Die Vodafone-Netze verbinden: Menschen und Maschinen, Familien und Freunde sowie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Millionen Menschen sind Vodafone-Kunden – ob sie surfen, telefonieren oder fernsehen; ob sie ihr Büro, ihr Zuhause oder ihre Fabrik mit Vodafone-Technologie vernetzen.

Die Düsseldorfer liefern Internet, Mobilfunk, Festnetz und Fernsehen aus einer Hand. Als Digitalisierungsexperte der deutschen Wirtschaft ist Vodafone vertrauensvoller Partner für Start-ups, Mittelständler genau wie DAX-Konzerne. Mit rund 30 Millionen Mobilfunk-, über 10 Millionen Breitband- und rund 9 Millionen TV-Kunden sowie zahlreichen digitalen Lösungen erwirtschaftet Vodafone Deutschland mit rund 14.000 Mitarbeitenden einen jährlichen Gesamtumsatz von etwa 13 Milliarden Euro. Vodafone treibt den Infrastruktur-Ausbau in Deutschland voran und erreicht in seinem bundesweiten Kabel-Glasfasernetz zwei Drittel aller deutschen Haushalte mit Gigabit-Geschwindigkeit. Gemeinsam mit seinem Partner OXG bauen die Düsseldorfer in den kommenden Jahren bis zu sieben Millionen neue FTTH Glasfaser-Anschlüsse. Mit seinem 5G-Netz erreicht Vodafone mehr als 92 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Vodafones Maschinen-Netz (Narrowband IoT) für Industrie und Wirtschaft funkt auf mehr als 97% der deutschen Fläche.

Vodafone Deutschland ist mit einem Anteil von rund 35 Prozent am Gesamtumsatz die größte Landesgesellschaft der Vodafone Gruppe, einem der größten Telekommunikationskonzerne der Welt. Vodafone hat weltweit über 330 Millionen Mobilfunk- und Festnetz-Kunden und eine der größten IoT-Plattformen.

Vodafone schafft eine bessere Zukunft für alle. Denn: Technologie ebnet den Weg für ein digitales und nachhaltigeres Morgen von Menschen und Unternehmen. Dabei verpflichtet sich der Konzern, seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Das Ziel: bis 2040 Netto-Null-Emissionen.

Diversität ist in der Unternehmenskultur von Vodafone fest verankert und wird durch zahlreiche Maßnahmen gefördert. Dazu zählen Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso wie Netzwerke für Frauen, Väter oder LGBT+. Vodafone respektiert und wertschätzt alle Menschen: unabhängig von ethnischer Herkunft, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, Glauben, Kultur oder Religion.

Weitere Informationen: www.vodafone-deutschland.de oder www.vodafone.com.

*Gender-Hinweis

Lediglich aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird häufig nur die grammatisch männliche Form verwendet. Gemeint sind stets Menschen jeglicher geschlechtlicher Identität.