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Mobiles Internet dank UMTS

Vor 20 Jahren startete das 3G-Netz

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  • Startschuss für UMTS (3G) erfolgt in Deutschland am 12. Februar 2004 im Vodafone-Netz
  • UMTS – eines der folgenreichsten Kapitel der deutschen Mobilfunk-Geschichte
  • Erstes kommerzielles Angebot für UMTS-Dienste war ein Datenstick – Handys fehlten noch
  • Abschaltung von UMTS erfolgt 2021 & beschert dem LTE-Netz mehr Tempo

Vor 20 Jahren, am 12. Februar 2004, erfolgte in Deutschland der Startschuss für das mobile Internet, so wie wir es heute kennen. Bis zu diesem Zeitpunkt telefonierten die Menschen lieber über das Mobilfunk-Netz, als dass sie minutenlang auf den Aufbau mobiler Webseiten warten wollten. Über das mobile Fundament für die Datenübertragung, die WAP-Technologie, waren nicht mehr als 10 kBit/s an Tempo möglich. Erst mit der Einführung von UMTS (3G) im Februar 2004 stieg die Surfgeschwindigkeit auf 384 kBit/s – das sechsfache der damaligen ISDN Festnetz-Geschwindigkeit. Erstmals ließen sich damit Internetseiten ohne lange Wartezeiten auf dem Handy betrachten. Ein Blick zurück in eines der folgenreichsten Kapitel deutscher Mobilfunk-Geschichte.

Tanja Richter
Vor 20 Jahren startete das 3G-Netz UMTS: Netz-Chefin Tanja Richter mit einem der ersten UMTS-Handys. © Vodafone

„UMTS war der Start für eine Mobilfunk-Revolution. Plötzlich konnten wir mit unseren Handys nicht mehr nur telefonieren, sondern auch das Internet nutzen. Diese neue Mobilfunk-Technologie war der Startpunkt für all die digitalen Services, die wir heute täglich und ganz selbstverständlich mit unseren Smartphones im LTE- und 5G-Netz nutzen: von Musik-Streaming, über Social-Media bis zum Online-Banking“, erzählt Tanja Richter, die seit 30 Jahren im Vodafone-Konzern arbeitet und seit April 2022 als Netz-Chefin die Technik und den Netzausbau verantwortet.

UMTS-Datenstick: erstes kommerzielles Angebot von Vodafone

Das erste kommerzielle Angebot für UMTS-basierte Datenübertragung präsentierte Vodafone am 12. Februar 2004: Eine UMTS-Datenkarte für das Notebook, die ohne Vertragsbindung 999 Euro kostete und mit Vertragsbindung 395 Euro. Abgerechnet wurde je nach Tarif zeitbasiert oder über ein Übertragungsvolumen: Rund 70 Euro musste man damals für 30 Internet-Stunden zahlen. Waren die aufgebraucht, musste man mehr als einen Euro für je zehn Minuten Surfvergnügen bezahlen. „Wenn man das mit heutigen Einsteiger-Angeboten und Geräten vergleicht, war mobiles Internet damals also noch recht teuer“, blickt Vodafone Technik-Chefin Tanja Richter zurück.

Dennoch begann der Siegeszug von UMTS, wenn auch zunächst nur klein: „Das Angebot wurde zunächst vor allem von Firmenkunden genutzt“, erinnert sich die Technik-Chefin. Doch UMTS entwickelte sich schnell weiter, der Ausbau der UMTS-Technologie an den Mobilfunk-Stationen nahm an Fahrt auf, mehr und mehr UMTS-Handys kamen auf den Markt und die Preise für die Nutzung fielen. Apropos Handy: Obwohl die Frequenzen für UMTS schon im Jahr 2000 vom Staat an die Mobilfunk-Netzbetreiber vergeben wurden, dauerte es vier Jahre, bis überhaupt die ersten marktreifen 3G-fähigen Handys erhältlich waren.

Waren beim Start 2004 noch maximale Geschwindigkeiten von 384 Kilobit pro Sekunde möglich, brachte UMTS schlussendlich sogar Spitzengeschwindigkeiten von 42 Megabit pro Sekunde ins Netz und zu den Menschen. Zum Vergleich: Im heutigen 5G-Netz lässt sich je nach Auslastung und Ausbaustufe mit bis zu 1000 Mbit/s im Internet surfen.

Vor 20 Jahren startete das 3G-Netz UMTS: Die ersten UMTS-Handys konnten mit 384 kBit/s im Internet surfen.

384 Kilobit pro Sekunde

so schnell surften Handys im UMTS-Netz. Im 5G-Netz sind heute bis zu bis zu 1000 Mbit/s möglich.

Newsbite

UMTS-Versteigerung – ein Learning für 5G-Flächenlizenzen?

Dass die ersten kommerziellen UMTS-Angebote preislich für den Großteil der Verbraucher nicht sonderlich attraktiv waren, lag auch an der Versteigerung der UMTS-Lizenzen zur Jahrtausendwende. Sechs Netzbetreiber erhielten im Jahr 2000 den Zuschlag, der Staat konnte sich über einen unerwarteten Geldsegen in Höhe von 50 Milliarden Euro freuen. Am Ende konnten sich jedoch nur noch vier Unternehmen den Ausbau eines eigenen 5G-Netzes leisten. Und die starteten erst nach Jahren ihr 3G-Netz.

Vodafone Management: Tanja Richter ist als Geschäftsführerin Technik die Netz-Chefin von Vodafone Deutschland.
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Rückblickend erwies die Vergabe der UMTS-Frequenzen im Jahr 2000 dem Mobilfunk-Ausbau in Deutschland einen Bärendienst.

Vodafone Management: Tanja Richter ist als Geschäftsführerin Technik die Netz-Chefin von Vodafone Deutschland.
Tanja Richter
Technik-Chefin

„Rückblickend erwies die Vergabe der UMTS-Frequenzen im Jahr 2000 dem Mobilfunk-Ausbau in Deutschland einen Bärendienst. Die Netzbetreiber mussten mehr als 50 Milliarden Euro für Lizenz-Papiere bezahlen. Das hat den Ausbau hierzulande über viele Jahre ausgebremst, während die Netze in anderen Ländern wuchsen“, sagt Tanja Richter. Denn die 50 Milliarden Euro fehlten der Branche für den Bau von neuen Mobilfunk-Stationen.

Immerhin: Heute wird über Alternativen zu teuren Versteigerungen nachgedacht. „Bei der Vergabe der so wichtigen Flächenfrequenzen für den neuen 5G-Standard stehen die Chancen gut, dass wir nun auch hierzulande endlich einen anderen Weg einschlagen und die Lizenzrechte verlängern, damit mehr Geld für den Bau neuer Mobilfunk-Stationen bleibt. Das wäre ein echter Turbo für Mobilfunk-Deutschland“, blickt Tanja Richter optimistisch nach vorne.

Zur Vergabe der Mobilfunk-Frequenzen: Kollaps auf der Daten-Autobahn.

Kollaps auf der Daten-Autobahn

Zur Vergabe von Frequenzen

UMTS ist seit 2021 Geschichte – das LTE-Netz profitiert

Seit Juli 2021 ist das 3G-Zeichen aus den Smartphone-Displays von Vodafone-Kunden verschwunden. Es war das erste Mal, dass in Deutschland ein technisch hochkomplexes Mobilfunk-Netz vollständig abgeschaltet wurde. Mehr als ein Jahr lang hatte ein Projektteam aus rund 50 Mitarbeitern aller Abteilungen des Unternehmens die Abschaltung des 3G-Netzes vorbereitet. Rund 18.000 Mobilfunk-Stationen wurden angefahren und die verbaute System-Technik für die Abschaltung vorbereitet. Die Abschaltung selbst war dann unspektakulär und erfolgte zentral via Knopfdruck. Die freigewordenen Frequenzen – ein Block von insgesamt 20 MHz – kamen dem LTE-Netz zugute.

„Wir haben UMTS als erster Betreiber in Deutschland mit einem kommerziellen Angebot gestartet und wir haben die Technologie 17 Jahre später als erster Anbieter in den Ruhestand verabschiedet. Aus gutem Grund: Wir nutzen die Frequenzen seitdem, um für die vielen Millionen Handynutzer noch mehr Platz auf der deutlich schnelleren LTE-Datenautobahn zu schaffen“, sagt Tanja Richter.
Deutschlandweit lag die Leistungssteigerung bei der Internet-Geschwindigkeit im Vodafone LTE-Netz zwischen 15 bis 20 Prozent. In einigen Städten fiel sie sogar höher aus. Zudem ist LTE deutlich energieeffizienter als 3G und verbraucht für die gleiche übertragene Datenmenge rund 7x weniger Strom.

Was wir mit einem Kilowatt Strom alles machen können
Was wir mit einem Kilowatt Strom alles machen können. © Vodafone

Ein folgenreiches Kapitel in 32 Jahren Mobilfunk-Geschichte

UMTS ist sicherlich eines der spannendsten Kapitel in der mehr als dreißigjährigen Geschichte des digitalen Mobilfunk-Netzes, die vor nunmehr 32 Jahren mit der Einführung des ‚Global System for Mobile Communications' (GSM) in Deutschland begann. GSM ist bis heute die technische Grundlage für digitale Mobilfunk-Netze und ermöglicht es uns, mit unseren Handys überall zu telefonieren. UMTS war dagegen der Auslöser, mit dem sich Mobilfunk von einer Telefon-Infrastruktur zu einem Echtzeit-Netz für Smartphones, Roboter und Autos entwickelt hat.

Tanja Richter
Vor 20 Jahren startete das 3G-Netz UMTS: Netz-Chefin Tanja Richter mit einem der ersten UMTS-Handys. © Vodafone

Aber was wird nach 5G das nächste große „Ding“? Wird es vielleicht doch noch das Metaverse? Oder ist es die KI, die gerade erst ihren Siegeszug angetreten hat? Tanja Richter ist sich zumindest einer Sache sicher: „Mobilfunk wird die Basis sein für große Innovationen in einer virtuellen Welt, die uns begeistern wird. Ich freue mich auf die nächsten Kapitel in der Mobilfunk-Geschichte!“

Vodafone Deutschland

Vodafone ist einer der führenden Kommunikationskonzerne Deutschlands. Die Vodafone-Netze verbinden: Menschen und Maschinen, Familien und Freunde sowie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Millionen Menschen sind Vodafone-Kunden – ob sie surfen, telefonieren oder fernsehen; ob sie ihr Büro, ihr Zuhause oder ihre Fabrik mit Vodafone-Technologie vernetzen.

Die Düsseldorfer liefern Internet, Mobilfunk, Festnetz und Fernsehen aus einer Hand. Als Digitalisierungsexperte der deutschen Wirtschaft ist Vodafone vertrauensvoller Partner für Start-ups, Mittelständler genau wie DAX-Konzerne. Mit rund 30 Millionen Mobilfunk-, über 10 Millionen Breitband- und rund 9 Millionen TV-Kunden sowie zahlreichen digitalen Lösungen erwirtschaftet Vodafone Deutschland mit rund 14.000 Mitarbeitenden einen jährlichen Gesamtumsatz von etwa 13 Milliarden Euro. Vodafone treibt den Infrastruktur-Ausbau in Deutschland voran und erreicht in seinem bundesweiten Kabel-Glasfasernetz zwei Drittel aller deutschen Haushalte mit Gigabit-Geschwindigkeit. Gemeinsam mit seinem Partner OXG bauen die Düsseldorfer in den kommenden Jahren bis zu sieben Millionen neue FTTH Glasfaser-Anschlüsse. Mit seinem 5G-Netz erreicht Vodafone mehr als 92 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Vodafones Maschinen-Netz (Narrowband IoT) für Industrie und Wirtschaft funkt auf mehr als 97% der deutschen Fläche.

Vodafone Deutschland ist mit einem Anteil von rund 35 Prozent am Gesamtumsatz die größte Landesgesellschaft der Vodafone Gruppe, einem der größten Telekommunikationskonzerne der Welt. Vodafone hat weltweit über 330 Millionen Mobilfunk- und Festnetz-Kunden und eine der größten IoT-Plattformen.

Vodafone schafft eine bessere Zukunft für alle. Denn: Technologie ebnet den Weg für ein digitales und nachhaltigeres Morgen von Menschen und Unternehmen. Dabei verpflichtet sich der Konzern, seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Das Ziel: bis 2040 Netto-Null-Emissionen.

Diversität ist in der Unternehmenskultur von Vodafone fest verankert und wird durch zahlreiche Maßnahmen gefördert. Dazu zählen Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso wie Netzwerke für Frauen, Väter oder LGBT+. Vodafone respektiert und wertschätzt alle Menschen: unabhängig von ethnischer Herkunft, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, Glauben, Kultur oder Religion.

Weitere Informationen: www.vodafone-deutschland.de oder www.vodafone.com.

*Gender-Hinweis

Lediglich aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird häufig nur die grammatisch männliche Form verwendet. Gemeint sind stets Menschen jeglicher geschlechtlicher Identität.

 

Helge Buchheister

Helge Buchheister

Pressesprecher