Die Autobahn-Baustelle, auf der kaum jemand arbeitet. Stunden im Stau, weil die Fahrbahn plötzlich schmaler wird. Das nervt! Viele Millionen Pendler, die jeden Tag im Schnecken-Tempo zur Arbeit und nach Hause fahren, wissen wovon ich spreche. Ein ähnliches Horrorszenario dräut uns im Mobilfunk: Wir könnten zur Nation der gesperrten Fahrbahnen werden, wenn wir jetzt die falschen Entscheidungen treffen. Auf Deutschlands größter Daten-Autobahn droht der Kollaps. Aus dreispurigen Streckenabschnitten könnten plötzlich zweispurige werden – inmitten der Hauptverkehrszeit. Mobilfunk-Frequenzen, die momentan täglich unzählige Daten quer durch Deutschland transportieren, könnten gesperrt werden. Womöglich blieben sie für viele Jahre ungenutzt. Ein Szenario, das wir dringend vermeiden sollten.
Telekom, Telefónica und Vodafone haben diese Daten-Fahrbahnen im Mobilfunk so ausgebaut, dass Mio. Kunden sie mit ihren Handys nutzen können.
Dreh- und Angelpunkt der aktuellen Diskussionen sind die 800 Megahertz Mobilfunk-Frequenzen, deren Nutzungsrechte 2025 auslaufen. Sie sind besonders wichtig, um Deutschland flächig mit schnellem Netz zu versorgen – in der Stadt und auf dem Land. Und sie sind seit vielen Jahren die am stärksten befahrene Datenautobahn Deutschlands. Die A3 des Mobilfunks. Auf keiner anderen Strecke tummeln sich Tag für Tag so viele Mobilfunk-Nutzer mit ihren Smartphones. Telekom, Telefónica und Vodafone haben diese Daten-Fahrbahnen über viele Jahre so ausgebaut, dass Millionen Kunden sie mit ihren Handys nutzen können.
Rollt der Verkehr perfekt? Nein – es gibt noch immer nervige Funklöcher und mancherorts ruckelt es. Wir wollen und müssen noch besser werden. Aber gerade zuletzt wurden deutliche Verbesserungen bei der Mobilfunk-Versorgung erzielt. Bei der Erreichung der zentralen Versorgungsziele sind wir auf der Zielgeraden. Die 800 Megahertz Mobilfunk-Frequenzen spielen dabei eine wichtige Rolle. Wie also weiter mit ihnen umgehen, wenn die Lizenzrechte in Kürze auslaufen? In Politik und Gesellschaft ist eine Diskussion entfacht. Denn neben Telekom, Vodafone und Telefónica will nun auch 1&1 Mobilfunk-Frequenzen in diesem Bereich erwerben. Die Kernfrage: Hilft eine Neuvergabe der Mobilfunk-Frequenzen unter nunmehr vier Spielern beim weiteren Ausbau von Deutschlands größter Daten-Autobahn? Oder bremst sie Millionen Smartphone-Nutzer aus, die zuletzt deutlich an Geschwindigkeit dazugewonnen haben?
Ich habe dazu eine klare Meinung: Wir müssen eine Neuvergabe der Flächenfrequenzen im 800 Megahertz-Bereich bei einer Auktion dringend vermeiden. Sonst droht der Kollaps auf der Datenautobahn. Ein Mega-Stau. Weil es schlicht zu wenig Spektrum der Mobilfunk-Frequenzen gibt, als dass man es sinnvoll unter vier Bietern aufteilen könnte. Eine Auktion bei der aktuellen Knappheit würde dem Staat Millionen-Erlöse in die Kassen spülen. Weil niemand sich erlauben kann, auf Teile des Frequenzspektrums zu verzichten. Es droht ein ruinöses Wettbieten. Doch noch viel höher wäre der Preis, den viele Millionen Smartphone-Nutzer zahlen müssten. Wenn Milliarden-Gelder in den Erwerb von Mobilfunk-Frequenzen statt in neue Mobilfunk-Stationen fließen, bremst das den Ausbau. Schlimmer noch: Wenn einzelne Netzbetreiber Teile der Fahrbahnen auf Deutschlands wichtigster Daten-Autobahn nach einer langwierigen Auktion plötzlich sperren müssten, würde sich die Mobilfunk-Qualität sogar schlagartig verschlechtern – vor allem auf dem Land. Verfügbare Bandbreiten würden schrumpfen, statt zu wachsen. Funklöcher würden neu aufgerissen, statt geschlossen.
Natürlich kann ich den Wunsch nachvollziehen, auch Nutzungsrechte im niedrigen Frequenzbereich zu erwerben. Dieser Wunsch ist aber nur wünschenswert, wenn er Handy-Nutzern tatsächlich hilft, statt die Situation für sie zu verschlechtern. Wenn die erworbenen Frequenzen in der Praxis genutzt werden, um auszubauen, statt sie für viele Jahre brach zu legen. Wenn für die Interessen Einzelner nicht neue Funklöcher aufgerissen werden, über die sich fortan täglich Millionen Nutzer ärgern müssen.
Bei einer Auktion der so wichtigen Flächenfrequenzen könnten auch die 1&1-Kunden selbst durch die künstlichen Fahrbahn-Sperrungen auf Deutschlands größter Daten-Autobahn ausgebremst werden. Denn schließlich surfen sie dank eines Vertrags, den 1&1 mit Telefónica geschlossen hat, noch viele Jahre im O2-Netz. Die Liste der Verlierer wäre also lang, während die der Gewinner sehr kurz wäre. Wir sollten daher schleunigst die nächste Ausfahrt nehmen, wenden und ein Auktions-Szenario bei den 800 Megahertz-Frequenzen verhindern.
Die gute Nachricht: Die Bundesnetzagentur hat die besondere Knappheit der 800 Megahertz-Frequenzen und die daraus resultierenden Konsequenzen einer Auktion erkannt. Die schlechte Nachricht: Eine einfache Verlängerung dieser Frequenzen wird es dennoch nicht geben. Weil man eine Lösung finden will, mit der alle leben können – die Betreiber, die hierzulande die Netze ausbauen, all die Menschen, die täglich ihre Handys nutzen und auch 1&1. Deshalb hat die Bundesnetzagentur einen Kompromiss-Vorschlag erarbeitet: Die Nutzungsrechte für die 800 Megahertz-Frequenzen sollen verlängert und stattdessen die eigentlich erst 2033 auslaufenden 900 Megahertz-Frequenzen früher als geplant neu vergeben werden. Sie verfügen über ähnliche physikalische Eigenschaften, können große Flächen mit Netz versorgen.
Dieser Kompromiss würde nicht das beste Ergebnis bringen, was ich Digital-Deutschland wünsche. Aber er geht in die richtige Richtung. Weil er das Bedürfnis aller Smartphone-Nutzer nach stabilen Netzen nicht mit Füßen tritt. Weil er die Qualitätsverluste im Mobilfunk zumindest eindämmen kann. Weil er ein ruinöses Wettbieten und einen Kollaps auf der Daten-Autobahn zu vermeiden hilft. Denn von den 900 Megahertz-Frequenzen ist mehr Spektrum verfügbar. Zudem werden diese Frequenzen seit jeher nicht ausschließlich für Daten, sondern auch für Telefonie genutzt. Das erfordert weniger Platz auf der Fahrbahn. Die spürbaren Konsequenzen einer Auktion für Mobilfunk-Nutzer wären deutlich geringer. Es könnte zwar zu vereinzelten Verengungen auf der Fahrbahn kommen, ein Stillstand bliebe aber aus, weil die Fahrbahn weniger stark befahren ist.
Ein solcher Kompromiss kann sinnvoll sein, um endlich gemeinsam zu einer Lösung zu kommen. Denn klar ist: Die Zeit für Diskussionen muss ein Ende finden. Wir müssen jetzt zusammen einen klaren Weg einschlagen – lieber heute als morgen. Im Interesse vieler Millionen Kunden und geleitet vom Credo: Schulterschluss statt Schuldzuweisungen. Ich wünsche mir deshalb für die Entscheidungen, die in den kommenden Monaten getroffen werden, vor allem eins: Lasst uns die Herausforderung gemeinsam meistern. Lasst uns mit Bedacht entscheiden. Lasst uns zu einer Lösung kommen, die uns in wenigen Jahren nicht dazu zwingt, sagen zu müssen: Hätten wir damals die richtigen Entscheidungen getroffen, dann stünden wir auf der Daten-Autobahn heute nicht im Mega-Stau.
Vodafone ist einer der führenden Kommunikationskonzerne Deutschlands. Die Vodafone-Netze verbinden: Menschen und Maschinen, Familien und Freunde sowie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Millionen Menschen sind Vodafone-Kunden – ob sie surfen, telefonieren oder fernsehen; ob sie ihr Büro, ihr Zuhause oder ihre Fabrik mit Vodafone-Technologie vernetzen.
Die Düsseldorfer liefern Internet, Mobilfunk, Festnetz und Fernsehen aus einer Hand. Als Digitalisierungsexperte der deutschen Wirtschaft ist Vodafone vertrauensvoller Partner für Start-ups, Mittelständler genau wie DAX-Konzerne. Mit rund 30 Millionen Mobilfunk-, über 10 Millionen Breitband- und rund 9 Millionen TV-Kunden sowie zahlreichen digitalen Lösungen erwirtschaftet Vodafone Deutschland mit rund 14.000 Mitarbeitenden einen jährlichen Gesamtumsatz von etwa 13 Milliarden Euro. Vodafone treibt den Infrastruktur-Ausbau in Deutschland voran und erreicht in seinem bundesweiten Kabel-Glasfasernetz zwei Drittel aller deutschen Haushalte mit Gigabit-Geschwindigkeit. Gemeinsam mit seinem Partner OXG bauen die Düsseldorfer in den kommenden Jahren bis zu sieben Millionen neue FTTH Glasfaser-Anschlüsse. Mit seinem 5G-Netz erreicht Vodafone mehr als 93 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Vodafones Maschinen-Netz (Narrowband IoT) für Industrie und Wirtschaft funkt auf mehr als 97% der deutschen Fläche.
Vodafone Deutschland ist mit einem Anteil von rund 35 Prozent am Gesamtumsatz die größte Landesgesellschaft der Vodafone Gruppe, einem der größten Telekommunikationskonzerne der Welt. Vodafone hat weltweit über 330 Millionen Mobilfunk- und Festnetz-Kunden und eine der größten IoT-Plattformen.
Vodafone schafft eine bessere Zukunft für alle. Denn: Technologie ebnet den Weg für ein digitales und nachhaltigeres Morgen von Menschen und Unternehmen. Dabei verpflichtet sich der Konzern, seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Das Ziel: bis 2040 Netto-Null-Emissionen.
Diversität ist in der Unternehmenskultur von Vodafone fest verankert und wird durch zahlreiche Maßnahmen gefördert. Dazu zählen Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso wie Netzwerke für Frauen, Väter oder LGBT+. Vodafone respektiert und wertschätzt alle Menschen: unabhängig von ethnischer Herkunft, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, Glauben, Kultur oder Religion.
Weitere Informationen: www.vodafone-deutschland.de oder www.vodafone.com.
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