Am 11. September schrillen 65 Millionen Handys gleichzeitig

• Katastrophen-Warnsystem „Cell Broadcast“ wird bundesweitem Last-Test unterzogen
• Smartphones müssen empfangsbereit sein
• Vodafone empfiehlt Software-Update rechtzeitig vor dem Warntag
• Seit Start von Cell Broadcast wurde die Bevölkerung 545 Mal vor Gefahren gewarnt

Beim bundesweiten Warntag an diesem Donnerstag, 11. September, werden um 11 Uhr mehr als 65 Millionen Handys in Deutschland einen ohrenbetäubenden Lärm erzeugen – so die Berechnung von Vodafone. Denn das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wird über Cell Broadcast eine Test-Warnmeldung aussenden, die über die rund 72.000 Standorte aller Mobilfunk-Netzbetreiber auf die Smartphones und Handys der Menschen ausgeliefert wird. Dieser Belastungstest ist wichtig, um Cell Broadcast stetig zu verbessern und für die Menschen den Ernstfall zu proben – etwa für drohende Gefahren durch Amokfahrten, Attentate, Großbrände, Schadstoffaustritte, extremes Glatteis, Krankheitserreger im Trinkwasser, Bombenentschärfungen oder Sturmfluten. Vodafone empfiehlt, rechtzeitig vor dem Warntag ein Software-Update auf seinem Smartphone durchzuführen. Wichtig ist, dass der Empfänger sein Gerät angeschaltet und den Flugmodus nicht aktiviert hat.

So viele Warnmeldungen gibt es via Cell Broadcast

Cell Broadcast ist nach der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz (Juli 2021) überall in Deutschland installiert worden – auch auf Initiative von Vodafone. Seit dem offiziellen Start im Februar 2023 wurde die Bevölkerung in den jeweiligen Gebieten bislang bei 545 Ereignissen gewarnt – davon 64 Meldungen in der höchsten Warnstufe 1. Sobald die Absender die Cell Broadcast-Nachricht mit dieser Stufe 1 aussenden, wird diese von einem lauten Tonsignal begleitet – die Smartphones schrillen und vibrieren sogar dann, wenn sie auf lautlos gestellt sind. Genau das wird auch am 11. September der Fall sein. 

Auch Drohnen mit Lautsprecherfunktion sind im Einsatz 

Getestet werden beim bundessweiten Warntag verschiedene Warnkanäle wie Rundfunk- und TV-Sender, digitale Anzeigetafeln und Apps. Viele Kommunen testen ergänzend ihre eigenen Warnmittel wie Sirenen, Drohnen mit Lautsprecherfunktionen und Lautsprecherwagen, die durch die Straßen fahren. In diesem gesamten Mix ist Cell Broadcast – laut Bevölkerungsumfrage des BBK – das effektivste und reichweitenstärkste Warnmittel. Über eine Umfrage können Bürgerinnen und Bürger ihre Erfahrungen am Warntag auch zu Cell Broadcast teilen. Die Teilnahme ist möglich ab 11. September 2025, um 11 Uhr bis zum 18. September 2025 unter www.warntag-umfrage.de.

So funktioniert Cell Broadcast

Mit Cell Broadcast werden Nachrichten mit maximal 500 Zeichen einfach, schnell und zielgenau an eine große Anzahl von Menschen gleichzeitig versendet – das ist ideal für eine Alarmierung im Notfall. Das System funktioniert so: Die zuständigen Behörden erkennen für ein bestimmtes Gebiet eine drohende oder bereits eingetretene Gefahr für die Bevölkerung. Sie übermitteln eine gezielte Warnung an die Mobilfunk-Netzbetreiber und diese verschicken diese Warnmeldung über ihre Netze an die Endgeräte der Mobilfunk-Kunden in der jeweiligen Region. Ähnlich wie beim Radio empfangen alle Geräte, die in den Funkzellen der jeweiligen Region eingebucht sind, die Warnmeldung – daher der Name Cell Broadcast. Verschickt werden keine klassischen SMS, die Nachrichten haben deshalb auch keine Handynummern als Absender. Auch gibt es keine Möglichkeit zum Antworten. Cell Broadcast funktioniert auch dann, wenn das Handy keine Datenverbindung aufgebaut hat. Auch ist es nicht notwendig eine App zu installieren.