100 Tage Cell Broadcast: Alle 36 Stunden eine Katastrophen-Warnung

• Behörden warnen seit 23. Februar vor akuten Gefahren wie Unwettern, Bränden, Erdbeben oder Überflutungen
• Bevölkerung wurde bereits 77-mal über die neue Technologie gewarnt
• Vodafone versendet alle Warnmeldungen zuverlässig über seine Mobilfunk-Stationen
• Ab November können auch ältere Handys erreicht werden

Amoklauf in Hamburg, Großbrand in Münster, Explosions-Gefahr in Essen, Hochwasser-Gefahr in Lübeck: Bereits 77-mal wurde das neue Katastrophen-Warnsystem 'Cell Broadcast' seit dem Start vor genau 100 Tagen am 23. Februar 2023 in Deutschland eingesetzt. Vodafone zieht eine erste positive Zwischenbilanz. „Das neue System funktioniert in unserem Netz sehr zuverlässig. Bei jeder einzelnen Warnung wurden alle empfangsbereiten Endgeräte sicher erreicht“, sagt Tanja Richter, Netzwerk-Chefin von Vodafone Deutschland. „Mit Cell Broadcast kann die Bevölkerung in betroffenen Gebieten gezielt und schnell per Textnachricht auf mobilen Endgeräten gewarnt werden – etwa vor Unwetter, Bränden, Erdbeben oder Überflutungen. Das gilt für kommende sowie bereits eingetretene Katastrophen.“

Vodafone hat diese neue Technologie in seinem gesamten Mobilfunk-Netz in allen 26.600 Mobilfunk-Stationen in den 294 Landkreisen und 107 kreisfreien Städten in Deutschland implementiert. Die Bilanz: ein voller Erfolg. Der Amoklauf in Hamburg am 09. März 2023 war bisher das verheerendste Ereignis, bei dem die Bevölkerung im Umkreis des Tatorts vor möglichen weiteren Attentaten gewarnt wurde. Erfolgreich informiert wurde die Bevölkerung auch vor mehreren Großbränden, drohenden Überflutungen, vor der Entschärfung von Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg und bei Stromausfällen.

Auswertung der Warnungen nach Bundesland

In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bremen und im Saarland wurde aktuell noch vor keinem Ereignis per Cell Broadcast gewarnt.

So funktioniert Cell Broadcast

In Cell Broadcast sieht Vodafone eine sinnvolle Ergänzung zu vorhandenen Warnsystemen wie beispielsweise Sirenen, Rundfunk, TV oder Apps. Die zuständigen Behörden erhalten Kenntnis über bevorstehende oder bereits eingetretene Katastrophen und legen ein Gebiet fest, für das die Warnung gilt. Diese Informationen übermitteln sie an die Mobilfunk-Betreiber, welche die Warnmeldung als Cell Broadcast-Textnachricht über das Mobilfunk-Netz an die Endgeräte der Mobilfunk-Kunden versenden. Anders als bei einer SMS, aber ähnlich wie beim Radio, empfangen alle Geräte, die in den Funkzellen der jeweiligen Region eingebucht sind, die Warnmeldung – daher der Name Cell Broadcast. Cell Broadcast funktioniert auch dann, wenn das Netz stark belastet ist und ohne Datenverbindung. Auch ist es nicht notwendig eine App zu installieren. Voraussetzung für den Empfang ist, dass das Mobilfunk-Gerät (Handy, Smartphone, usw.) mit Cell Broadcast kompatibel sowie angeschaltet und empfangsbereit ist.

Ältere Endgeräte werden ab November erreicht

Momentan werden Cell Broadcast-Warnungen an moderne Smartphones mit aktuellen Betriebssystemen zuverlässig ausgeliefert. Um künftig auch ältere Mobilfunkgeräte zu erreichen, wird voraussichtlich ab November 2023 ein weiterer Broadcast-Kanal bedient. Besitzer älterer Handy-Modelle können dann diese Kanalnummer unter den Geräte-Einstellungen wählen und so die Cell Broadcast-Nachrichten ebenfalls empfangen. Dieser neue Kanal 919 wird unabhängig von den Geräte-Herstellern eingeführt.