Deutschland hat wie ganz Europa Nachholbedarf bei der Digitalisierung – das hat die Corona-Krise deutlich offenbart. Doch das Konjunkturpaket Deutschlands wird nicht reichen, um die ambitionierten Digitalisierungsziele der EU zu erreichen. Bei Gigabit-Netzen, ITK-Fachkräften und der Einführung von Cloud-Diensten sind die Lücken besonders groß, so das Ergebnis einer Deloitte-Studie im Auftrag der Vodafone Group.
Über 14 Milliarden Euro will Deutschland investieren, um den digitalen Wandel im Land zu beschleunigen. Das sind fast 50 Prozent der Mittel des Konjunkturpakets, mit dem sich Deutschland zusätzliche Gelder aus dem Corona-Wiederaufbaufonds der EU sichern will. Ein Großteil der Investitionen zielt darauf ab, die Digitalisierungsziele der EU für Deutschland bis 2030 („Digitale Dekade 2030“) zu erreichen. Die Experten von Deloitte haben im Auftrag der Vodafone Group die Konjunktur- und Resilienzpläne von Deutschland und 19 weiteren EU-Ländern analysiert und den Digitalisierungszielen gegenübergestellt. Mit eindeutigem Ergebnis: Die Pläne reichen bei weitem nicht, um die Ziele zu erreichen.
In drei Bereichen ist die Lücke besonders groß: Beim Gigabit-Netzausbau, dem Bedarf an ITK-Fachkräften und der Einführung von Cloud-Diensten. Mit knapp 60 Prozent Gigabit-Versorgung aller Haushalte [Stand Deloitte-Bericht 2020: 33 Prozent] muss sich das Tempo beim Netzausbau deutlich beschleunigen, um das EU-Ziel der 100 Prozent-Versorgung bis 2030 zu erreichen – die Bundesregierung will das Ziel sogar fünf Jahre schneller erreichen. Die Zahl von knapp 2 Millionen ITK-Fachkräften (Stand 2020) muss sich bis 2030 auf über 3,7 Millionen fast verdoppeln. Bei der Nutzung von Cloud-Diensten klafft die größte Lücke: Die Anzahl von Unternehmen, die auf Cloud-Dienste setzen, muss sich von aktuell 12 Prozent (EU-Durchschnitt: 18 Prozent) in den nächsten 9 Jahren auf 75 Prozent mehr als versiebenfachen.
Zum Erreichen der europäischen Ziele muss Deutschland vor allem beim
Gigabit-Netzausbau
nachlegen.
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Der Bericht zeigt, die Investitionslücken der Mitgliedsstaaten unterscheiden sich deutlich. Dänemark und Luxemburg sind beispielsweise bei der Abdeckung mit Gigabit-Netzen bereits weniger als 10 Prozent von ihrem 2030-Ziel entfernt. Während Länder wie Österreich oder Griechenland noch mehr als 80 Prozent erfüllen müssen. Obwohl Digitalisierungsmaßnahmen oft voneinander abhängen, zeigt der Vergleich, dass einige Mitgliedstaaten in den Bereichen sehr unterschiedlich schnell vorankommen. So verfügen Lettland, Portugal und Rumänien zwar bereits über einen hohen Anteil an Gigabit-Netzen. Jedoch sind Arbeitnehmer und Unternehmen häufig nicht in der Lage, diese Konnektivität voll auszuschöpfen und als Wachstumsmotor zu nutzen. Der Grund: Digitale Grundkenntnisse und ITK-Fachkräfte fehlen.
Bereits Anfang März 2021 veröffentlichte die EU-Kommission ihre Zielvorstellung für den digitalen Wandel in Europa bis 2030 auf Basis von vier Kernpunkten. Obwohl digitale Infrastruktur als ein Kernpunkt die Grundlage für alle vier Prioritäten der Digitalen Dekade 2030 darstellt, investieren die Mitgliedstaaten mit insgesamt 18 Milliarden Euro aus ihren Konjunkturprogrammen am wenigsten in diesen Bereich. Kombiniert mit den nationalen Netzausbau-Vorhaben werden lediglich 46 Prozent der geschätzten EU-weiten Investitionen von 210 Milliarden Euro abgedeckt, die zum Erreichen der Ausbauziele für 2025 erforderlich sind. Deswegen sind neben politischen Reformen, die Privat-Investitionen fördern, weitere öffentliche Investitionen erforderlich.
Gigabit und 5G werden in Europa – im Gegensatz zu den USA oder Asien – nicht prioritär behandelt.
Sam Blackie, Partner und Head of EMEA Economic Advisory, Deloitte, sagte: „Während die Mitgliedstaaten erhebliche Mittel für die digitale Transformation ihrer Volkswirtschaften bereitstellen, zeigt die Studie, dass in bestimmten Bereichen weitere private und öffentliche Investitionen erforderlich sein könnten, um die Ziele der EU-Kommission zu erreichen. In den kommenden Jahren wird jedes Land beurteilen müssen, wie es die potenzielle Finanzierungslücke am besten überbrücken kann, wobei verschiedene Faktoren wie Wirtschaft, Bevölkerungsdichte, Demografie und Geografie des Gebiets zu berücksichtigen sind.“
Joakim Reiter, Chief Corporate Affairs Officer der Vodafone Group: „Während wir unsere Gesellschaften und Volkswirtschaften nach der verheerenden Pandemie wiederaufbauen, bietet der EU-Wiederaufbaufonds eine einmalige Gelegenheit, die digitale Kluft in Europa zu überwinden und die EU in das nächste digitale Jahrzehnt und darüber hinaus zu führen. Deshalb muss alles getan werden, um die Mittel des EU-Wiederaufbaufonds bestmöglich zu nutzen.
Konnektivität ist der Wegbereiter für jedes einzelne der Ziele der Digitalen Dekade 2030 der Europäischen Kommission. Leider werden Gigabit und 5G in Europa – im Gegensatz zu den USA oder vielen Teilen Asiens – nicht prioritär behandelt. Wenn Europa seine gemeinsamen Ambitionen für die Digitale Dekade 2030 erreichen will, muss es klar definierte Ziele auf dem Weg dorthin geben, die das richtige Maß an Ehrgeiz sicherstellen. Alle Finanzierungsmöglichkeiten des EU-Wiederaufbaufonds müssen abgestimmt sein und auf dasselbe Ziel hinarbeiten. Wenn wir die Mittel, Reformen und die Größe des europäischen Binnenmarktes richtig nutzen, können wir gemeinsam wieder mehr für die Europäer erreichen und Europa wohlhabender, grüner und wettbewerbsfähiger machen.“
Auf Basis der Studienerkenntnisse schlägt Vodafone Mitgliedstaaten, politischen Entscheidungsträgern, Regulierungsbehörden und Betreibern fünf Maßnahmen vor, um Europas Netze zukunftsfähig zu machen:
1. Die Mitgliedstaaten sollten mit ausreichend Mitteln sicherstellen, dass sie die ehrgeizigen Ziele der Digitalen Dekade erreichen. Ohne langfristigen Ansatz ist absehbar, dass sich die Investitionslücke vergrößern wird, insbesondere mit Blick auf Konnektivität, die den digitalen und grünen Wandel vorantreibt.
2. Die Mitgliedsstaaten müssen schnell klare Meilensteine und Ziele für Investitionen und Reformen in ihren nationalen Plänen definieren.
3. Es muss ein deutlich größerer Fokus auf Reformen gelegt werden, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Die Regierungen müssen Ausbauhindernisse beseitigen und eine verstärkte gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen erleichtern, um Baukosten zu senken und doppelte Verlegungen zu verhindern, sofern der Wettbewerb erhalten bleibt. Nur so erhalten mehr Europäer auf energieeffiziente Weise Zugang zu Gigabit-Verbindungen.
4. Die Regierungen müssen sicherstellen, dass die Lizenzierung von Frequenzen Investitionen fördert, anstatt Gebühren zu erheben, die nicht zum Aufbau von mehr Gigabit-Netzen in ganz Europa beitragen.
5. Regierungen müssen 5G in ländlichen Gebieten, die nicht durch eigenwirtschaftlichen Ausbau angeschlossen werden können, subventionieren. Die wachsende Kluft zwischen Stadt und Land in Bezug auf Konnektivität kann so geschlossen und 5G-Konnektivität für alle bewohnten Gebiete verfügbar gemacht werden. Dafür muss Einigkeit darüber herrschen, dass 5G schrittweise für mehr Qualität und Geschwindigkeit sorgen wird.
Vodafone ist einer der führenden Kommunikationskonzerne. Jeder zweite Deutsche ist ein Vodafone-Kunde – ob er surft, telefoniert oder fernsieht; ob er Büro, Bauernhof oder Fabrik mit Vodafone-Technologie vernetzt. Die Vodafone-Netze verbinden Deutschland: Familien und Freunde sowie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie helfen auch dabei, entscheidende Sektoren wie Bildung und Gesundheitswesen gerade in Krisenzeiten am Laufen zu halten.
Die Düsseldorfer liefern Internet, Mobilfunk, Festnetz und Fernsehen aus einer Hand. Als Digitalisierungspartner der deutschen Wirtschaft zählt Vodafone Start-ups, Mittelständler genau wie DAX-Konzerne zu seinen Kunden. Kein anderes Unternehmen in Deutschland vernetzt über sein Mobilfunk-Netz mehr Menschen und Maschinen. Kein anderes deutsches Unternehmen bietet im Festnetz mehr Gigabit-Anschlüsse an als die Düsseldorfer. Und kein anderer Konzern hat mehr Fernseh-Kunden im Land.
Mit über 30 Millionen Mobilfunk-, fast 11 Millionen Breitband-, nahezu 13 Millionen TV-Kunden und zahlreichen digitalen Lösungen erwirtschaftet Vodafone Deutschland mit seinen rund 16.000 Mitarbeitenden einen jährlichen Gesamtumsatz von etwa 13 Milliarden Euro.
Als Gigabit-Company treibt Vodafone den Infrastruktur-Ausbau in Deutschland voran: Heute erreicht Vodafone in seinem bundesweiten Kabel-Glasfasernetz über 24 Millionen Haushalte mit Gigabit-Geschwindigkeit und versorgt damit zwei Drittel aller Deutschen mit Gigabit-Anschlüssen. Mit seinem 4G-Netz erreicht Vodafone 99% aller Haushalte in Deutschland. Vodafones Maschinen-Netz (Narrowband IoT) für Industrie und Wirtschaft funkt auf mehr als 97% der deutschen Fläche. Seit Mitte 2019 betreibt Vodafone auch das erste 5G-Netz in Deutschland und erreicht damit über 65 Millionen Menschen. Bis 2025 will Vodafone das besonders reaktionsschnelle 5G+ für 90 Prozent der Bevölkerung ausbauen.
Vodafone Deutschland ist mit einem Anteil von rund 30% am Gesamtumsatz die größte Landesgesellschaft der Vodafone Gruppe, einem der größten Telekommunikationskonzerne der Welt. Vodafone hat weltweit über 330 Millionen Mobilfunk-Kunden, mehr als 28 Millionen Festnetz-Kunden, 21 Millionen TV-Kunden und verbindet mehr als 155 Millionen Geräte mit dem Internet der Dinge.
Vodafone vernetzt Menschen und Maschinen weltweit. Und schafft damit eine bessere Zukunft für alle. Denn: Technologie ebnet den Weg für ein digitales Morgen. Dafür arbeitet Vodafone daran, sein Geschäft nachhaltig zu betreiben und die Umwelt zu schützen. Die Ziele: Bis 2025 klimaneutral und bis 2040 emissionsfrei zu werden. Um diese zu erreichen, nutzt Vodafone zu 100% Grünstrom, elektrifiziert seine Fahrzeugflotte, setzt auf eine grüne Lieferkette und stellt sicher, dass seine Netztechnik vollständig wiederverwendet, weiterverkauft oder recycelt wird. Darüber hinaus hilft Vodafone mit smarten IoT-Technologien anderen Unternehmen dabei, ihren C02-Fußabdruck zu minimieren.
Diversität ist in der Unternehmenskultur von Vodafone fest verankert und wird durch zahlreiche Maßnahmen gefördert. Dazu zählen Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso wie Netzwerke für Frauen, Väter oder LGBT’s bis hin zu Diversitäts-Schulungen für Führungskräfte. Vodafone respektiert und wertschätzt alle Menschen: unabhängig von ethnischer Herkunft, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, Glauben, Kultur oder Religion.
Weitere Informationen: www.vodafone-deutschland.de oder www.vodafone.com.
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