Digitaler Hilferuf der Deutschen Landwirte: Um vernetzte Technologien stärker als bislang im Stall und auf dem Acker einzusetzen, fehlt es neben finanzieller Unterstützung vor allem an Know-How. Deutsche Landwirte wünschen sich deshalb mehr Schulungen, um den Umgang mit Sensoren, Drohnen und Künstlicher Intelligenz zu erlernen. Das zeigt eine unabhängige Umfrage der Savanta ComRes im Auftrag der Vodafone Group. Der Wille in Digitalisierung zu investieren ist stärker vorhanden als jemals zuvor.
In der aktuellen weltpolitischen Krise erhöht sich der ökologische und wirtschaftliche Druck auf die Landwirtschaft. Steigende Material- und Energiekosten belasten die Landwirte. Diese sind überzeugt, dass Sensoren und Künstliche Intelligenz entscheidende Werkzeuge sein können, um die Krise zu meistern – weil sie helfen Energie, Wasser und Düngemittel einzusparen. Fast alle Landwirte (96 Prozent) wollen deshalb in den kommenden zwölf Monaten verstärkt in digitale Technologien investieren. Doch diese Investitionen allein reichen nicht aus. Um Digital-Technik schnell und sinnvoll einzusetzen, braucht es Unterstützung vom Staat: Fast 40 Prozent der Landwirte wünschen sich neben finanzieller Unterstützung vor allem Schulungen, um den Umgang mit Sensoren und Künstlicher Intelligenz zu lernen.
Über 600 Landwirte in 13 Ländern in Europa und Afrika, darunter zahlreiche in Deutschland, wurden zu ihrer aktuellen Einstellung zur Digitalisierung ihrer Betriebe, zu ökologischen Herausforderungen und zu aktuellen geopolitischen und gesellschaftlichen Belastungen durch Lieferketten und steigende Ausrüstungs- und Materialkosten befragt.
Die Umfrage zeigt: Die aktuellen Herausforderungen sind vielfältig. Der Klimawandel steht ganz oben auf der Liste der Bedrohungen für Landwirte. 98 Prozent der Befragten in Deutschland geben an, dass der Klimawandel die finanzielle Lebensfähigkeit ihrer Betriebe beeinträchtigt. Weitere Bedrohungen, die von den Landwirten genannt werden, sind die Kraftstoff- und Energiekosten – durch die Auswirkungen vom Krieg in der Ukraine – sowie niedrige Marktpreise für Getreide und Vieh sowie mangelnde Unterstützung durch den öffentlichen Sektor.
der Landwirte in Deutschland sehen den Klimawandel als größte Bedrohung.
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Technologie und Netz sind wichtige Werkzeuge, um diese vielfältigen Herausforderungen zu meistern. Viele Landwirte geben an bereits digitale Werkzeuge zu nutzen, um den Düngemittel- und Wasserverbrauch zu reduzieren und die Bodengesundheit zu verbessern. 86 Prozent der Landwirte in Deutschland sind der Meinung, dass digitale Technologien der Landwirtschaft helfen können, in Zukunft erfolgreich zu sein. Zu den eingesetzten Technologien gehören Drohnen, autonome Fahrzeuge, künstliche Intelligenz und Sensoren, mit denen Landwirte zum Beispiel Wetter- und Bodenbedingungen in Echtzeit überwachen können. Intelligente Bewässerungs-, Dünge- und Fütterungslösungen tragen ebenfalls dazu bei, die Effizienz zu steigern und die Transparenz wichtiger landwirtschaftlicher Daten zu erhöhen.
Die Studienergebnisse zeigen aber auch: Der Einsatz von Digital-Technik in der Landwirtschaft könnte deutlich schneller voranschreiten. Fehlendes Know-How und ausbleibende Schulungen bremsen die Digitalisierung im Stall aus. 96 Prozent der in Deutschland befragten Landwirte wünschen sich mehr staatliche Unterstützung, um Probleme wie die Kosten für Geräte und andere Hardware anzugehen. Dies wurde von 34 Prozent der Landwirte in Deutschland als besonderes Hindernis genannt. 38 Prozent der befragten Landwirte in Deutschland wünschen sich Schulungen zum Umgang mit digitalen Lösungen. Der Mobilfunkausbau ist ebenfalls entscheidend, um digitale Technik erfolgreich einzusetzen: 42 Prozent der Befragten sagen, dass eine bessere mobile Internetverbindung etwas ist, was ihre Regierung tun kann, um den Einsatz digitaler Tools auf ihrem Betrieb zu fördern.
Joakim Reiter, Chief External and Corporate Affairs Officer der Vodafone Group, sagte: "Klimawandel, Energiekrise und steigende Materialkosten: Diese Umfrage ist ein Hilferuf der Landwirte, die vor großen Herausforderungen stehen. Unsere Landwirte wollen in Digital-Technik investieren, um die Krise zu meistern. Doch vielerorts fehlt das nötige Know-How, um Sensoren und Drohnen effektiv einzusetzen. Das müssen wir ändern. Unternehmen und Politik müssen noch enger zusammenarbeiten, um Landwirten Zugang zu digitalen Technologien, Informationen und Schulungen zu verschaffen, die sie für ihre Zukunftsfähigkeit benötigen."
Den vollständigen Bericht 'Landwirte und Digitalisierung' finden Sie hier.
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