SEED-Index

Deutsche Unternehmen nutzen nur die Hälfte des digitalen Potenzials für Klima und Profit

Aus Themenspecial:

NachhaltigkeitNachhaltigkeit
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  • Mit 53 von 100 Punkten schöpfen Deutschlands Unternehmen aktuell die Potenziale digitaler Technologien nur zur Hälfte aus
  • Deutsche Unternehmen steigerten ihr EBIT durch Digitalisierung im Jahr 2023 um 28 Mrd. EUR & sparten 31 Megatonnen CO2 ein (4% der Gesamt-Emissionen Deutschlands)  
  • Digitalisierungspotenzial bis 2030: 90% mehr Zuwachs der Profitabilität bei zugleich 36% höheren CO2-Einsparungen möglich 
  • Digitalisierungslücke wächst weiter: Laut Unternehmen bleiben die Adaptionsraten digitaler Technologien in Deutschland mit 45% auch 2030 weit unter den ermittelten globalen Benchmarks 

Unternehmen verbinden mehr Klimaschutz oft mit höheren Kosten und damit sinkender Profitabilität. Der SEED-Index (Sustainable Economic Efficiency through Digitalization) zeigt das Gegenteil. Die Adaptionsrate digitaler Technologien zur Dekarbonisierung lag im Jahr 2023 bei nur 29 Prozent, was etwa 31 Megatonnen CO2 eingespart und den EBIT um rund 28 Milliarden Euro gesteigert hat. Mit einem SEED-Indexwert von 53/100 schöpfen deutsche Unternehmen das Potenzial digitaler Anwendungen im Jahr 2023 lediglich zur Hälfte aus.  

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Der SEED-Index ist ein Pulsmesser für die Digitalisierung in Deutschland. © Vodafone

Der SEED-Index misst erstmalig, in welchem Umfang deutsche Unternehmen durch den Einsatz digitaler Technologien im Jahr 2023 ihre CO2-Emissionen gesenkt und dabei ihre Profitabilität gesteigert haben. Er prognostiziert auch die Entwicklung bis 2030. Die umfassende Studie von Accenture, im Auftrag des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation, dient als Indikator für die Zukunftsfähigkeit deutscher Unternehmen und ist ein Weckruf für die deutsche Wirtschaft.

SEED-Index zeigt: Chancen durch Digitalisierung unterbewertet 

Bis 2030 wird laut Prognose der befragten Unternehmen mit einem Anstieg der Adaptionsrate digitaler Technologien auf 45 Prozent gerechnet, was deutlich unter dem ermittelten SEED-Adaptionswert von 55 Prozent liegt und weit unter den globalen Benchmarks. Diese verhaltene Prognose verdeutlicht die Dringlichkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um die Digitalisierung in allen Wirtschaftsbereichen zu beschleunigen. Das Potenzial ist enorm: Bis 2030 könnte Digitalisierung einen 90 Prozent höheren EBIT-Zuwachs auf 53 Milliarden Euro ermöglichen. Gleichzeitig könnten die Unternehmen 36 Prozent mehr CO2 einsparen. 

„Die Ergebnisse des SEED-Index sind ein klares Signal an die deutsche Wirtschaft: Es gibt eine signifikante Lücke zwischen dem aktuellen Stand der Digitalisierung und dem, was möglich und nötig wäre, um unsere Wirtschaft zukunftsfähig und gleichzeitig nachhaltig zu gestalten“, so Michael Jungwirth, Geschäftsführer für Nachhaltigkeit bei Vodafone. „Wir stehen an einem kritischen Punkt, an dem wir entscheiden müssen, wie ernsthaft wir die Chancen der Digitalisierung ergreifen wollen. Die Zeit zu handeln ist jetzt.“ 

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Vodafone-Management: Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsleitung für die Themen Public Affairs, Regulierung, Externe Kommunikation und Nachhaltigkeit. © Vodafone

„Was den SEED-Index besonders macht, ist seine Fähigkeit, die direkte Verbindung zwischen der Nutzung digitaler Technologien, Dekarbonisierung und wirtschaftlicher Leistung zu quantifizieren. Diese Studie ist einzigartig in ihrer Art und bietet einen klaren Fahrplan für Unternehmen und Politik, um Deutschlands Wirtschaft nicht nur wettbewerbsfähiger, sondern auch nachhaltiger zu gestalten“, betont Alexander Holst, Leiter Sustainability, Strategy & Consulting DACH bei Accenture. 

Digitale Vorreiter: Strom im Jahr 2023 – Gebäude bis 2030 

Ob digitale Zwillinge, smartes Gebäudemanagement oder prädiktive Wartung, die technologischen Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung bei gleichzeitiger CO2-Reduktion sind bereits vorhanden. KI, AR, IoT und Co. machen es möglich. Der Sektor Strom weist mit einer Adaptionsrate von 33 Prozent in Deutschland den höchsten Digitalisierungsgrad auf, während Logistik lediglich 17 Prozent des Potenzials ausschöpft. Vor allem intelligente Routen- und Frachtenoptimierung bieten großes Potenzial, werden jedoch noch nicht in der Breite genutzt. Als Grund nennen die Unternehmen den Mangel an Kapazitäten, um digitale Technologien zu implementieren. 

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Der Sektor Strom weist in Deutschland den höchsten Digitalisierungsgrad auf. Vodafone © Vodafone

Trotz der im globalen Vergleich geringen Implementierungsraten konnten die fünf untersuchten Sektoren – Gebäude, Industrie, Landwirtschaft, Logistik und Strom – im Jahr 2023 durch digitale Technologien 31 Megatonnen CO2 einsparen, was über vier Prozent der Gesamt-Emissionen Deutschlands im Jahr 2022 entspricht. Zugleich erhöhte sich ihr EBIT um neun Prozent bzw. 28 Milliarden Euro. Absolut betrachtet profitierte der umsatzstärkste Sektor Industrie mit fast 23 Milliarden Euro am meisten.  

Die Prognose bis 2030 zeigt, dass der Gebäudesektor mit einem Anstieg der Adaptionsrate auf 65 Prozent zum digitalen Vorreiter wird. Mit einem Anteil von circa 40 Prozent am CO2-Ausstoß Deutschlands spielt er als einer der größten Emittenten eine Schlüsselrolle für die Erreichung der Klimaziele. Auch die Landwirtschaft holt mit einer Adaptionsrate von 63 Prozent bis 2030 deutlich auf und weist mit fast 17 Prozent das höchste CO2-Einsparpotenzial aller untersuchten Sektoren auf. Insbesondere intelligente Boden-, Ernte- und Tierüberwachung sollen in den kommenden Jahren einen Boost erfahren. Die geringste Adaptionsrate ist mit 34 Prozent im Logistiksektor zu erwarten. 

Digitalisierungslücke wächst bis 2030 

Insgesamt können digitale Technologien mit einer Reduktion um rund 42 Megatonnen CO2 fast zehn Prozent zum CO2-Emissionsziel 2030 der Bundesregierung beisteuern. Dabei haben nahezu alle Sektoren die Chance, die durch Digitalisierung erzielte EBIT-Marge bis 2030 zu verdoppeln. Im Vergleich zwischen deutschen Unternehmen und globalen Benchmarks wird die Digitalisierungslücke bis 2030 jedoch weiter wachsen. Lediglich bei der Nutzung von Digital Twins in der Stahlindustrie gelten deutsche Unternehmen als führend. 

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Der Einsatz digitaler Technologien in Unternehmen kann im Jahr 2030 10% zu den CO2-Zielen der Bundesregierung beisteuern. © Vodafone

Die fünf untersuchten Schlüsselsektoren repräsentieren nahezu die gesamten CO2-Emissionen Deutschlands. Dabei decken die 26 untersuchten Use Cases fast 95 Prozent der von Unternehmen adressierten CO2-Emissionen ab und demonstrieren eindrucksvoll, wie digitale Lösungen zur Erreichung der Klimaziele beitragen können. 

Dr. Thomas Koenen, Abteilungsleiter Digitalisierung und Innovation beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) e.V., ergänzt: „Der SEED-Index ist ein wichtiger Gradmesser und Augenöffner: Er zeigt, warum es notwendig ist, Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenzudenken. Es kann und darf uns nicht genug sein, die Potenziale nur zur Hälfte auszuschöpfen.“ 

Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation 

Das Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation ist Vodafones europäischer Think Tank. Die digitale und grüne Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir betrachten Chancen, Nutzen und Herausforderungen der Digitalisierung und liefern gemeinsam mit unseren wissenschaftlichen Partnern Handlungsempfehlungen, die einen sozial verantwortlichen und ökologisch nachhaltigen Wandel ermöglichen. 

SEED-Index: Deutsche Unternehmen nutzen nur die Hälfte des digitalen Potenzials für Klima und Profit.

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Vodafone Deutschland

Vodafone ist einer der führenden Kommunikationskonzerne Deutschlands. Die Vodafone-Netze verbinden: Menschen und Maschinen, Familien und Freunde sowie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Millionen Menschen sind Vodafone-Kunden – ob sie surfen, telefonieren oder fernsehen; ob sie ihr Büro, ihr Zuhause oder ihre Fabrik mit Vodafone-Technologie vernetzen.

Die Düsseldorfer liefern Internet, Mobilfunk, Festnetz und Fernsehen aus einer Hand. Als Digitalisierungsexperte der deutschen Wirtschaft ist Vodafone vertrauensvoller Partner für Start-ups, Mittelständler genau wie DAX-Konzerne. Mit mehr als 30 Millionen Mobilfunk-, über zehn Millionen Breitband- und rund zwölf Millionen TV-Kunden sowie zahlreichen digitalen Lösungen erwirtschaftet Vodafone Deutschland mit rund 15.000 Mitarbeitenden einen jährlichen Gesamtumsatz von etwa 13 Milliarden Euro. Vodafone treibt den Infrastruktur-Ausbau in Deutschland voran und erreicht in seinem bundesweiten Kabel-Glasfasernetz zwei Drittel aller deutschen Haushalte mit Gigabit-Geschwindigkeit. Gemeinsam mit seinem Partner OXG bauen die Düsseldorfer in den kommenden Jahren bis zu sieben Millionen neue FTTH Glasfaser-Anschlüsse. Mit seinem 5G-Netz erreicht Vodafone mehr als 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Vodafones Maschinen-Netz (Narrowband IoT) für Industrie und Wirtschaft funkt auf mehr als 97% der deutschen Fläche.

Vodafone Deutschland ist mit einem Anteil von rund 30 Prozent am Gesamtumsatz die größte Landesgesellschaft der Vodafone Gruppe, einem der größten Telekommunikationskonzerne der Welt. Vodafone hat weltweit über 300 Millionen Mobilfunk-Kunden und eine der größten IoT-Plattformen.

Vodafone schafft eine bessere Zukunft für alle. Denn: Technologie ebnet den Weg für ein digitales Morgen. Und bietet Chancen für den Schutz des Planeten. Vodafone arbeitet kontinuierlich daran, sein Geschäft nachhaltiger zu betreiben und die Umwelt zu schützen. Die Ziele: Bis 2025 CO2-neutral und bis 2040 emissionsfrei zu werden. Bereits heute wird der Strombedarf von Vodafone Deutschland zu 100 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt.

Diversität ist in der Unternehmenskultur von Vodafone fest verankert und wird durch zahlreiche Maßnahmen gefördert. Dazu zählen Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso wie Netzwerke für Frauen, Väter oder LGBT. Vodafone respektiert und wertschätzt alle Menschen: unabhängig von ethnischer Herkunft, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, Glauben, Kultur oder Religion.

Weitere Informationen: www.vodafone-deutschland.de oder www.vodafone.com.

*Gender-Hinweis

Lediglich aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird häufig nur die grammatisch männliche Form verwendet. Gemeint sind stets Menschen jeglicher geschlechtlicher Identität.

 

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Laura Caspers

Expert Corporate Communications