Wer nicht wie die Ubers, Amazons und Facebooks dieser Welt die digitale Revolution vorantreibt, der verschläft sie. Und wer sie verschläft, der wacht in einem Alptraum auf. Einem, der meist mit der eigenen Pleite endet – wie der von Kodak, den einstigen Pionieren der Fotografie, die die Digitalisierung nicht haben wahrhaben wollten.
You need to UBER yourself - or you get KODAKed.
So weit, so richtig. Aber sind Revolution und Disruption die alleinigen Seligmacher für Deutschlands digitale Zukunft? Ich glaube nicht. Das Patentrezept für dieses Land kann nicht allein sein, alles zu zerteilen und zu zerschlagen – nur damit es andere nicht für uns tun. Das mag zuweilen bitter nötig sein. Aber ich glaube, das ist nur die eine Hälfte der Digitalisierungs-Mediale.
Warum multiplizieren wir nicht unsere Möglichkeiten, indem wir eigene Ingenieurskunst mit eigener Digitalisierung kombinieren, statt zu zerteilen – und ständig nur dem Versuch einer Kopie hinterherzulaufen: Wie bauen wir ein deutsches Google? Wie bauen wir ein deutsches Nest? Die Fragen sollten vielmehr sein: Wie schaffen wir eine Evolution statt einer reinen Revolution?
Wie gehen wir einen eigenen, einen deutschen Weg? Wie machen wir Daimler zu Google, wie machen wir Viessmann zu Nest?
Der Heizungshersteller Viessmann macht im hessischen Allendorf 2,25 Milliarden Euro Umsatz mit deutscher Ingenieurkunst. Nest Labs im kalifornischen Palo Alto macht 350 Millionen mit ein paar smarten Thermostaten – aber ist 3,2 Milliarden Euro wert. Wie wertvoll wäre auf einmal ein Heizungsbauer, der die eigene handwerkliche Exzellenz mit digitaler Exzellenz kombinierte – nicht mit der einer Nest, sondern der eigenen: „Engineered and Coded in Germany“.
Zu einem digitalen Deutschland, das bei der Digitalisierung ganz vorne mitspielen kann. Über diese Themen haben wir Ende letzter Woche beim Handelsblatt Gigagipfel diskutiert. Mit Journalisten wie Gabor Steingart und Miriam Meckel. Mit Vorständen wie Till Reuter von VW und Janina Kugel von Siemens genauso wie mit digitalen Vordenkern wie Johann Jungwirth von VW – und natürlich zahlreichen Start-ups und Wissenschaftlern. Viele der Gespräche und Themen aus Sölden habe ich mitgenommen. Und auch übers Wochenende überlegt, was wir brauchen, um Deutschland erfolgreich in die digitale Zukunft zu führen. Diese Gedanken würde ich gerne hier mit allen teilen.
Im Kern: Ich glaube, wir müssen vor allem unsere Substanz mobilisieren. Und unsere Substanz, das sind Menschen, Maschinen und Unternehmen. Dafür müssen wir ran an Infrastruktur und Bildung. Ran ans Gründertum. Und auch an unsere innere Haltung.
2025 soll jeder einen bezahlbaren Gigabit Anschluss haben.
Infrastruktur ist die Basis von allem. Das römische Imperium ist auf seinen Handelsstraßen errichtet worden. Die Handelsstraßen von damals sind heute die digitalen Autobahnen. Wer sie nicht hat, hat keine Grundlage, hat keine Zukunft. Und wo diese Straßen langsam sind, kommt die Digitalisierung, kommt der Fortschritt auch nur langsam voran. Denn ohne Infrastruktur keine Innovation. Ohne Innovation keine Digitalisierung. Ohne Digitalisierung kein Fortschritt. Und ohne Fortschritt wird der Wohlstand in diesem Land ein Gast auf Zeit bleiben.
Wenn wir von der Kriechgeschwindigkeit zur Lichtgeschwindigkeit, wenn wir von den hintersten Plätzen an die digitale Spitze wollen, reicht kein zögerliches Zusammenrücken, dann brauchen wir den konsequenten Schulterschluss zwischen Politik und Industrie. Und eine klare Marschroute ins Gigabit. Und die führt nicht über irgendwelche „bis zu 1 Gigabit“-Geschwindigkeiten, auf die sich alle in wohlfeilen Kompromissen einigen.
Wir brauchen keine digitale Obergrenze. Wir brauchen eine Gigabit-Untergrenze, auf die sich dieses Land verpflichtet.
Um diese zu erreichen, braucht es Konsequenz auch bei der Infrastrukturförderung. Noch heute fließen in Deutschland Milliarden an Steuergeldern in den Ausbau veralteter Kupfertechnologie. Es scheint, als wollten wir zurück in die Kupferzeit, statt das Gigabit Zeitalter einzuläuten. Aber wer G wie Gigabit Zeitalter sagt, muss G wie Glasfaser sagen. Und genau in diese Zukunftstechnologie gehören die deutschen Fördergelder auch konsequent investiert. Wenn wir hier jetzt die richtigen Weichen stellen, schaffen wir den bezahlbaren Gigabit-Anschluss für jedermann – und damit Zugang, Teilhabe und zugleich mehr Wohlstand in Deutschland.
Die beste Infrastruktur nützt wenig, wenn wir Menschen nicht befähigen, ihr Potential voll auszuschöpfen. Dafür müssen wir sie ertüchtigen für die digitale Welt. Und aus dem „homo faber“ einen „homo digitalis“ machen. Viessmann wird nie zu Nest, wenn wir hier zwar die schnellsten Leitungen, aber nicht die klügsten Köpfe haben. Und genau daran sollten wir arbeiten.
Jeden Morgen haben viele von uns Deutschlands Zukunft auf der Rückbank. Wenn wir unsere Kinder zur Schule fahren.
Aber was lernen sie dort, das sie fit macht für die digitale Zukunft? Anders als im Ausland leider herzlich wenig. Das sollten wir ändern: Digitalisierung muss fest in jeden Lehrplan. Coding muss zum Klassenfach, muss zur zweiten Fremdsprache werden.
Sicherlich nicht. Es geht um Grundkenntnisse, ums Zurechtfinden in der digitalen Welt, wozu genauso auch Wesens- und Charaktereigenschaften gehören, die der „homo digitalis“ brauchen wird. Und die wir herausarbeiten sollten: Teamarbeit statt Einzelkämpfertum. Kreativität statt Kästchendenken. Spontanität statt stupidem Auswendiglernen. Lehren wir unsere Kinder, agiler zu denken, exponentiell – denn diese gedankliche Gewandheit braucht unsere Zukunft. Und vor allem: Lehren wir sie Fehler zu machen. Denn Fehler sind nur dann Fehler, wenn man nicht aus ihnen lernt. Erst recht in deutschen Klassenzimmern.
Heute steht amerikanischen Start-ups dreißigmal mehr Risikokapital zur Verfügung als ihren deutschen Pendants. Dabei hat das Land nur viermal so viele Einwohner wie wir. Noch schlimmer macht’s der Blick nach Europa. Hier investiert Deutschland weniger in Start-ups als Großbritannien oder Frankreich – dabei sind wir rund ein Drittel größer als unsere Nachbarn.
Denn inzwischen kommen immer mehr wirklich gute Ideen nicht mehr von uns großen, sondern den kleinen Firmen. Und diese guten Ideen wandern viel zu oft aus. Im Gepäck ihrer deutschen Gründer. Zielort: Palo Alto, USA. Schlicht, weil es dort das Geld gibt.
Schließen wir einen Startup-Pakt zwischen Konzernen, Staat und Risikokapital. Der uns alle verpflichtet, in diesem Land deutlich mehr für die Unternehmen von morgen zu tun. Der künftig mehr Geld für Gründer bereithält, aus dem sie schöpfen können. Und in dem sich jedes große Unternehmen verpflichtet, mindestens ein Start-up bei sich aufzunehmen und groß zu machen. So können wir Deutschland zur Risikokapitalgeber-Nation Nr. 1 in Europa machen. Und zur Nummer 2 in der Welt. Was wäre das für ein unglaublicher Stimulus hierzulande – fürs Gründertum genau wie für die Wirtschaft.
Gehen wir von „Made in Germany“ zu „Coded and Engineered in Germany“
Ich glaube fest daran: Wenn wir jetzt die richtigen Schritte gehen, dann wird Digitalisierung 2025 kein Angstwort mehr sein, sondern eine Einstellung. Und eine Kultur, die Mut macht. Dann wird Deutschland nicht nur eine digitale Revolution hinter sich haben, sondern mehr: eine digitale Evolution. Eine Evolution, die Wohlstand und Prosperität für dieses Land auch in Zukunft sichert – und zugleich einen eigenen Weg darstellt.
... haben wir einen deutschen Weg, unsere eigene Interpretation des Kapitalismus schon einmal erfolgreich entworfen. Mit ihr verband Ludwig Erhard damals das Beste aus beiden Gesellschaftswelten. Er zähmte den Raubtierkapitalismus und hielt zugleich die sozialistische Planwirtschaft vom Platz. Und er schuf damit das Wirtschaftswunder: eine prosperierende, gerechte Gesellschaftsordnung für dieses Land.
Das erneut zu tun, wird uns nicht gelingen, wenn wir Angst haben und im Nichtstun verfallen. Weil wir uns von der Übermacht jenseits des großen Teichs einschüchtern lassen. Auch die eindeutige Kopie ist keine Lösung. Sie ist zwar die höchste Form der Anerkennung. Aber in der Regel schlechter als das Original. Die Verbindung beider Welten, das Beste aus ihnen zu schaffen, war schon vor 70 Jahren ein voller Erfolg. Es gibt keinen Grund, warum das nicht wieder funktionieren sollte.
„Engineeren“ wir ein neues, erfolgreiches Modell für unsere Gesellschaft. Arbeitstitel: die „Digitale Soziale Marktwirtschaft“.
Und laden wir alle dazu ein, daran mitzubauen. Denn: Den Rest unseres Lebens werden wir in der Zukunft verbringen. Deshalb lohnt es sich, schon heute darüber nachzudenken.
Vodafone ist einer der führenden Kommunikationskonzerne. Jeder zweite Deutsche ist ein Vodafone-Kunde – ob er surft, telefoniert oder fernsieht; ob er Büro, Bauernhof oder Fabrik mit Vodafone-Technologie vernetzt. Die Vodafone-Netze verbinden Deutschland: Familien und Freunde sowie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie helfen auch dabei, entscheidende Sektoren wie Bildung und Gesundheitswesen gerade in Krisenzeiten am Laufen zu halten.
Die Düsseldorfer liefern Internet, Mobilfunk, Festnetz und Fernsehen aus einer Hand. Als Digitalisierungspartner der deutschen Wirtschaft zählt Vodafone Start-ups, Mittelständler genau wie DAX-Konzerne zu seinen Kunden. Kein anderes Unternehmen in Deutschland vernetzt über sein Mobilfunk-Netz mehr Menschen und Maschinen. Kein anderes deutsches Unternehmen bietet im Festnetz mehr Gigabit-Anschlüsse an als die Düsseldorfer. Und kein anderer Konzern hat mehr Fernseh-Kunden im Land.
Mit mehr als 30 Millionen Mobilfunk-, fast 11 Millionen Breitband-, nahezu 13 Millionen TV-Kunden und zahlreichen digitalen Lösungen erwirtschaftet Vodafone Deutschland mit über 15.000 Mitarbeitenden einen jährlichen Gesamtumsatz von etwa 13 Milliarden Euro.
Vodafone treibt den Infrastruktur-Ausbau in Deutschland voran und erreicht in seinem bundesweiten Kabel-Glasfasernetz über 24 Millionen Haushalte mit Gigabit-Geschwindigkeit. Damit versorgt Vodafone zwei Drittel aller Deutschen mit Gigabit-Anschlüssen. Mit seinem 4G-Netz erreicht Vodafone 99% aller Haushalte in Deutschland. Vodafones Maschinen-Netz (Narrowband IoT) für Industrie und Wirtschaft funkt auf mehr als 97% der deutschen Fläche. Seit Mitte 2019 betreibt Vodafone auch das erste 5G-Netz in Deutschland und erreicht damit über 65 Millionen Menschen. Bis 2025 will Vodafone das besonders reaktionsschnelle 5G+ für 90 Prozent der Bevölkerung ausbauen.
Vodafone Deutschland ist mit einem Anteil von rund 30% am Gesamtumsatz die größte Landesgesellschaft der Vodafone Gruppe, einem der größten Telekommunikationskonzerne der Welt. Vodafone hat weltweit über 300 Millionen Mobilfunk-Kunden und verbindet mehr als 160 Millionen Geräte mit dem Internet der Dinge.
Vodafone vernetzt Menschen und Maschinen weltweit. Und schafft damit eine bessere Zukunft für alle. Denn: Technologie ebnet den Weg für ein digitales Morgen. Dafür arbeitet Vodafone daran, sein Geschäft nachhaltig zu betreiben und die Umwelt zu schützen. Die Ziele: Bis 2025 klimaneutral und bis 2040 emissionsfrei zu werden. Um diese zu erreichen, nutzt Vodafone zu 100% Grünstrom, elektrifiziert seine Fahrzeugflotte, setzt auf eine grüne Lieferkette und stellt sicher, dass seine Netztechnik vollständig wiederverwendet, weiterverkauft oder recycelt wird. Darüber hinaus hilft Vodafone mit smarten IoT-Technologien anderen Unternehmen dabei, ihren C02-Fußabdruck zu minimieren.
Diversität ist in der Unternehmenskultur von Vodafone fest verankert und wird durch zahlreiche Maßnahmen gefördert. Dazu zählen Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso wie Netzwerke für Frauen, Väter oder LGBT’s bis hin zu Diversitäts-Schulungen für Führungskräfte. Vodafone respektiert und wertschätzt alle Menschen: unabhängig von ethnischer Herkunft, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, Glauben, Kultur oder Religion.
Weitere Informationen: www.vodafone-deutschland.de oder www.vodafone.com.
*Gender-Hinweis
Lediglich aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird häufig nur die grammatisch männliche Form verwendet. Gemeint sind stets Menschen jeglicher geschlechtlicher Identität.